Auch bei Hygiene: Holz vor Plastik
Internationale Studien belegen antibakterielle Effizienz des Naturstoffes / Holz auch bei der Verpackung von Fisch gut geeignet / Mikrobiologische Untersuchungen belegen Vorteile gegenüber Polystyrol
Maxdorf, April 2020 – Verpackungen aus Holz haben auch bei der Hygiene die Nase vorn. Das belegen neue internationale Studien, die vor allem in Frankreich und Spanien vorgenommen wurden und in der Fachwelt sehr beachtet wurden. Demnach ist Holz zur Aufbewahrung von Lebensmitteln besser geeignet als Kunststoffverpackungen. Insbesondere Polystyrol schneidet in mikrobiologischer Hinsicht schlechter ab als der nachwachsende Rohstoff.
Die Wissenschaftler stellten in ihren unabhängigen Studien unter anderem fest, dass die Übertragung von Erregern von einem Behälter zum anderen (Kreuz-Kontamination) bei Holz deutlich geringer ist als bei Kunststoff. „Damit ist jetzt eindeutig wissenschaftlich belegt, dass Holzverpackungen auch in hygienischer Hinsicht anderen Varianten vorzuziehen sind - ein überzeugendes Argument für alle Lieferanten im Bereich Erzeugung und Vertrieb von Nahrungsmittel. Schließlich geht es dabei um die Gesundheit des Endkunden“, erklärte Uwe Groll, Geschäftsführer des GROW Verein für umweltfreundliche Holzverpackungen e.V.
Experten der Abteilung für Hygiene- und Lebensmittelinspektion an der Universität Barcelona untersuchten unter anderem, wie stark sich Erreger des Typs Staphylococcus aureus in der jeweiligen Verpackung vermehren. Die Forscher wiesen nach, dass Kiefer- und Pappelholz im Vergleich zu Kunststoff die Keimzahlen beim Transport sogar reduzieren. Nach sieben Tagen ist die Frische des Fisches durch die Eigenschaften der Holzverpackungen um 2,2-mal besser als bei Polystoyrol. Das Fazit der Wissenschaftler: Aufgrund der Studie werden Einweg-Holzverpackungen aus hygienischen Gründen für den Transport von Fischprodukten dringend empfohlen.
Unterdessen befasst sich französische Expertinnen mit der Einhaltung von Verpackungsvorschriften sowie mit der Frage, inwiefern sich Lebensmittel durch den Kontakt zu Holzverpackungen verändern. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Holz weder die organoleptischen Eigenschaften des Lebensmittels veränderte, noch Bestandteile freisetzen, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten.
Neben der Hygiene spielt bei Verpackungen – nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der politischen Diskussion –auch vor allem das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle. Während die Entsorgung beziehungsweise die Weiterverwertung von Kunststoff längst noch nicht geklärt ist und immer wieder zu großen Problemen führt, wesen Holzverpackungen eine CO2-neutrale Bilanz aus. Um einen Kubikmeter Holz zu produzieren, nimmt ein junger Baum in der Wachstumsphase in der Photosynthese fast eine Tonne Kohlendioxid auf und produziert 0,7 Tonnen Sauerstoff. Bei der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz als Verpackungsmaterial in Form von Holzsteigen, Kisten und Paletten wird dieses CO2 gebunden - im Gegensatz zu Materialien aus fossiler Herkunft.
Studien
C. Ripolles-Avila, A.S. Hascoët, A.G. Ríos-Castillo, J.J. Rodríguez-Jerez: Hygienic properties exhibited by single-use wood and plastic packaging on the microbial stability for fish, in: LWT - Food Science and Technology 113 (2019).
F. Fricoteaux, F. Aviat, N. Oulahal: Alimentarité des emballages en bois, in: Techniques de L`igeniéur, 10. September 2018.
